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Termine

  • Teilnehmer Fachtag Autismus und Ethik Die Fachtagung Autismus und Ethik in Dortmund war gut besucht, es gab viele spannende Diskussionspunkte.
  • Foto Prof. Dr. Georg Theunissen Prof. Dr. Georg Theunissen (Universität Halle-Wittenberg)
  • Foto Prof. Dr. Hanns Rüdiger Röttgers Prof. Dr. Hanns Rüdiger Röttgers (Universität Münster)
  • Foto Wolfgang Rickert-Bolg Dipl.-Psychologe Wolfgang Rickert-Bolg (Autismus-Therapie-Zentrum Osnabrück)
  • Foto Prof. Dr. Peter Rödler Prof. Dr. Peter Rödler (Universität Koblenz)
  • Foto Wiebke Hinz Dipl.-Psychologin Wiebke Hinz (Mühlheim)
  • Foto Beate Nietsche Dipl.-Psychologin Beate Nietsche (Autismus-Therapie-Zentrum Dortmund)

Würde und Recht auf Selbstbestimmung in der Therapie respektieren

Das Verhalten von Menschen mit Autismus scheint oftmals auffällig, seltsam oder unangepasst. Man kann es schlecht benennen, sie sind "irgendwie anders". So zeichnen sie sich oft durch Beharrlichkeit, Beständigkeit und Ausdauer, durch Ehrlichkeit, einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, Genauigkeit, ein gutes Gedächtnis, durch die Fähigkeit Details zu sehen und besondere Fähigkeiten in der Wahrnehmung und vieles mehr aus.

Gleichzeitig sind mit ihrem "Anders-Sein" oft belastende Einschränkungen für sie selbst und für ihr Umfeld in der Teilhabe verbunden, die je nach Art und Ausmaß der Behinderung sowohl kognitive als auch sprachliche, motorische, emotionale sowie interaktionale Funktionen betreffen können. Die Auswirkungen ihrer Besonderheiten beeinträchtigen sie auf vielfältige Weise in ihrer Beziehung zur Umwelt und im Verständnis sozialer Erwartungen und Normen.

Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene sind hier häufig auf autismuskundige Hilfe angewiesen. Nur stellt sich immer wieder die Frage, wie diese Unterstützung aussehen muss und darf. Es werden zahlreiche Methoden und Therapien angeboten. Hochrangige Fachleute diskutierten über das spezifisch moralische Handeln von Therapeuten, insbesondere hinsichtlich des Behinderungsbildes der Autismus-Spektrum-Störung.

Bei allem wissenschaftlichen Bemühen, Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zu unterstützen und zu fördern, ist allerdings stets eine ethische Haltung zu fordern, wonach diese selbst maßgebend für Art und Umfang der Unterstützung ist und die Würde des Einzelnen sowie sein Recht auf Selbstbestimmung uneingeschränkt zu respektieren ist. Mit diesem Spannungsfeld hat sich die Fachtagung "Autismus und Ehtik" auseinandergesetzt, die Anfang April in Dortmund stattfand.

Seit 2007 sind die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgerufen, zum 2. April eines jeden Jahres in ihrem Land das Bewusstsein für Menschen mit Autismus und für ihre spezifischen Bedürfnisse zu schärfen. Aus diesem Anlass veranstaltete der Autismus Landesverband NRW e.V. in Kooperation mit dem Regionalverband Autismus Dortmund und Umgebung e.V.  diesen Fachtag.

Die Veranstaltter bedanken sich herzlich bei den Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Forschung und Praxis für die Einblicke in ihre Arbeit und ihr Denken und für die lebhafte Diskussion!